Strategien von Unternehmen und Erfolgsfaktoren im EU Emissionsrechtehandel

Strategien von Unternehmen und Erfolgsfaktoren im EU Emissionsrechtehandel.

Laufzeit

von 01.07.2018
bis 31.12.2019

Kontakt

Verwaltung

Eva Blischke
e.blischke@enbw.com +49 721 63 17882

Projektbeschreibung

Seit 2005 ist der EU Emissionshandel (EUEH) eines der wichtigsten klimapolitischen Instrumente zur Reduktion der Treibhausgase ausgewählter energieintensivern Sektoren (z. B. Elektrizitätserzeugung, Stahl- und Zementproduktion).Im Unterschied zu ordnungsrechtlichen Maßnahmen, schaffen Emissionshandelssysteme finanzielle Anreize für eine möglichst kosten-effiziente Vermeidung von Emissionen und ermöglichen den teilnehmenden Unternehmen gleichzeitig den Handel von Zertifikaten Erlöse am Markt zu erzielen. Dabei können Unternehmen eher passiv agieren und den Handel mit Zertifikaten primär zu Erfüllung ihrer Verpflichtungen aus dem EUEH nutzen (erfüllungs-orientiertes Verhalten), oder das Instrument EH strategisch nutzen, um beispielsweise durch Nutzung von Intermediären oder Terminmärkten ihre Erlöse zu optimieren.

Das übergeordnete Ziel des Vorhabens ist es, Unterschiede im Handelserfolg der am EUEH beteiligten Unternehmen zu erklären. Dabei wird insbesondere untersucht, inwiefern Marktteilnehmer, die das Instrument EH strategisch nutzen, vergleichsweise höhere Erlöse erzielen als Teilnehmer, die sich eher erfüllungs-orientiert verhalten. Im Fokus stehen die Rolle spezialisierter Marktteilnehmer (Finanzintermediäre), von Terminmärkten sowie von Handelshäufigkeit und Handelszeitpunt. Von Interesse ist auch, inwiefern Unternehmen zwischen unterschiedlichen Standorten/Betrieben innerhalb eines Landes handeln, und damit möglicherweise auf monetäre Vorteile am Markt verzichten. Des Weiteren soll untersucht werden, inwiefern Unternehmenscharakteristika, Sektorzugehörigkeit (z. B. Energiesektor), oder länder-spezifische Faktoren, den beobachteten Handelserfolg erklären. Schließlich wird analysiert, inwiefern sich die Relevanz dieser Faktoren (z. B. aufgrund von Lerneffekten) seit Beginn des EUEH geändert hat.

Dazu werden Strategien von Unternehmen und Erfolgsfaktoren im EUEH empirisch mittels ambitionierter ökonometrischer Verfahren für den Zeitraum 2005 bis 2013 analysiert. Im Rahmen des Projekts wird dafür eine Datenbasis erstellt, die es erlaubt, Kenngrößen für Handelserfolg, sowie Indikatoren für strategisches Handelsverhalten zu generieren und die außerdem Charakteristika und Einflussfaktoren beinhaltet, die für die Wahl der Handelsstrategie und daraus resultierenden Handelserfolg ausschlaggebend sind. Die empirischen Analysen liefern Erkenntnisse über verfolgte und besonders erfolgreiche EH Strategien von Unternehmen, sowie für die institutionelle Ausgestaltung von Emissionshandelssystemen generell – beispielsweise zur Relevanz von Terminmärkten, einer Zulassung von Intermediären und Schwellenwerte für die Einbeziehung kleiner Unternehmen in bestehenden und zukünftigen Handelssystemen.